Die Geschichte des Schützenverein „Unterm Berg“ Haindlfing e. V.

Gründung und Vereinsleben

Der Schützenverein „Unterm Berg“ Haindlfing ist nach mündlicher Überlieferung 1924/25 von Haindlfinger Burschen und jungen Männern aus der näheren Umgebung gegründet worden. Leider sind keine schriftlichen Dokumente vorhanden. Es erfolgte auch keine amtliche Vereinseintragung oder Mitgliedschaft in einer Dachorganisation. Nur die Grundplatte der Schützenkette, die nach einem Entwurf der Bildhauerei Mathias Willig in Freising gefertigt wurde, trägt die Jahreszahl 1924 und den Vereinsnamen

Schützenverein "Unter'm Berg" Haindlfing.

 

Laut Rechnungslegung ist diese Kette aber erst nach der Wiederbelebung des Vereins 1954 angeschafft worden. Die Schützenkönige sind erst ab 1952/53 an der Kette namentlich verewigt. Die ausgeschossenen Schützenscheiben beweisen aber von den Aktivitäten des Vereins ab den Jahren 1924/25. Obwohl sich der Verein „Schützenverein“ nennt, war er nie auf sportliche Wettkämpfe eingestellt. So blieb es bis heute bei einem losen, gesellschaftlich orientierten Zusammenschluss. Er hatte sich auch keiner Dachorganisation angeschlossen und konnte somit bei überregional organisierten Veranstaltungen nicht teilnehmen. Nur bei Nachbarvereinen war manchmal Besuch angesagt. Daher wurden v. a. örtliche Veranstaltungen ohne Gewinnstreben gepflegt, z. B. das sogenannte Strohschießen zu Sylvester oder das Kegelschießen. Es stehen nach wie vor Freundschaft, Kameradschaft, auch Integration neuer Mitbürger sowie Traditionsbewusstsein und Heimatverbundenheit im Vordergrund des Schützenvereins „Unterm Berg“ Haindlfing. Nach Berichten älterer Mitbürger, waren Ludwig Luckenhuber sen. (Strasser) und Josef Glück (Herrenschuster) Gründungsmitglieder. Ludwig Luckenhuber war auch langjähriger Schützenmeister. Das Schießen wurde immer samstags beim Wirt im Nebenzimmer abgehalten.

 

Unser erstes Sportgerät

Der Verein hatte bei der Gründung einen schönen Zimmerstutzen angeschafft, den alle Mitglieder benutzen konnten. Dieser Stutzen war beim Strasser (Luckenhuber Ludwig sen.) bis zum Kriegsende 1945 in Pflege und Verwahrung. Bei den Hausdurchsuchungen nach dem Krieg durch die Amerikaner, die angeblich nach Waffen suchten, musste auf Hinweis des damaligen Bürgermeisters der versteckte Zimmerstutzen hervor geholt und abgeliefert werden. Der G.I. von der US-Army, der den schön verzierten Zimmerstutzen in Empfang nahm, lachte und brachte ihn gleich zu seinem Jeep, wie Kreszenz Luckenhuber berichtete, die den Vorgang beobachtet hatte. Vielleicht hängt heute unser Stutzen in Ohio oder Idaho in einem Wohnzimmer.

Die Aktivitäten des Vereines ruhten in den letzten Kriegsjahren und natürlich in der Besatzungszeit nach dem Krieg, weil der Waffenbesitz strengstens verboten wurde.

 

Wiederbelebung und Neuorganisation

Erst am 18. Oktober 1952 konnte sich der Verein neu organisieren. Das Schießen wurde wie früher im Vereinslokal Landbrecht nach altem Brauch weiter geführt. Die Vorstandschaft bestand aus:

1. Schützenmeister:          Josef Luckenhuber

2. Schützenmeister:          Ludwig Freudenstein sen.

Schatzmeister:                   Adolf Hartner

Schriftführer:                      Dominikus Eisenmann

 

Mit einem einfachen Luftdruckgewehr konnte der Schießsport am 8.11.1952 wieder aufgenommen werden. Die Schießsaison beginnt jeweils um Martini (11.11.) und endet zu Josefi (19.3.). Der Schießabend ist jeweils am Samstag. Die beliebten Schützenbälle, bei denen der jeweilige Schützenkönig proklamiert wird, waren Höhepunkte gesellschaftlicher Ereignisse in unserem Dorf. In den letzten Jahren haben sich mehr die Disco-Veranstaltungen durchgesetzt.

Viele ehemalige Haindlfinger, die weggezogen oder weggeheiratet haben, kommen immer wieder gern zu den Veranstaltungen vom Schützenverein nach Haindlfing. Aus der langen Reihe unserer Schützenkönige und Vizekönige kann man erkennen, dass viele aus den umliegenden Nachbarortschaften kommen.

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